Um nach Neuseeland zu kommen, muss man Sitzfleisch haben – immerhin dauert die Anreise mit Flug und Umsteigen durchaus gute 30 Stunden. Für viele ist eine Reise dorthin schon aus diesem Grund eine einmalige Gelegenheit im Leben, die sich zeitlich natürlich auch lohnen soll. Schließlich hat Neuseeland viel zu bieten – landschaftlich, kulturell und bildungsmäßig. Ein High School-Aufenthalt bietet deshalb die perfekte Chance, dieses Land auf der anderen Seite der Erde und seine Bewohner in Ruhe kennenzulernen.
Norwegische Fjorde, isländische Vulkane, griechische Strände, irische Schafweiden, Schweizer Alpen: Neuseeland vereint all diese Landschaftsformen auf einer Fläche, die deutlich kleiner ist als Deutschland. Diese Vielfalt wird ergänzt durch Regenwälder, beschaulische Inseln, idyllische Kleinstädte und die ein oder andere gößere Stadt – insbesondere Auckland, die Hauptstadt Wellington und Christchurch. Neuseeland-Liebhaber schätzen auch die gelungene Mischung aus Exotik und mitteleuropäischen Standards. Fest steht: Im abwechslungsreichen Neuseeland gibt es viel zu entdecken!
Das angelsächsisch geprägte Schulsystem Neuseelands wird seit Jahren von internationalen Bildungsstudien lobend hervorgehoben. Austauschschülerinnen und -schüler können sich in interessanten Schulfächern wie Möbelbau, Tourismus oder Design versuchen. Wer die Möglichkeit hat, das Fach Outdoor Education zu belegen, sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen! Wo sonst kann man im Rahmen des Unterrichts Kanufahren, Wandern oder Campen?
Neuseeland zählt laut internationaler Studien zu den sichersten Ländern der Welt. Wo sonst kann man Haustüren unverschlossen und den Autoschlüssel auch mal stecken lassen? Gegenseitiges Vertrauen zählt! Und den vielen Aktivitäten in der Natur kann man unbesorgt nachgehen, denn die Tierwelt ist zwar einzigartig - aber ungefährlich!
Wenn du nach Neuseeland kommst, merkst du sofort: hier gehen „die Uhren anders“.
Gastfreundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Höflichkeit und Interesse – das sind nur einige Begriffe, die das Auftreten der Neuseeländer beschreiben. Gelassenheit und eine gewisse Bodenständigkeit sind weitere sympathische Eigenschaften, die das tägliche Leben in Neuseeland einfacher machen.
Der nördlichste Zipfel Neuseelands ist umgeben von der Tasmansee und dem Pazifischen Ozean. Im Süden grenzt das ländlich anmutende Northland an die Metropolregion Auckland. An der zerklüfteten Ostküste mit vielen Naturhäfen liegt die größte Stadt der Region, Whangarei. In diesem von Bergen umgebenen Städtchen leben etwa 45.000 Einwohner. In Northland ist der mittlerweile selten gewordene Kauri-Baum beheimatet, die größte neuseeländische Baumart. Auch der Tāne Mahuta, das mit über 1.500 Jahren älteste Exemplar, ist hier zu finden. Ein beliebtes Ausflugsziel ist die Bay of Islands, wo man Neuseelands älteste Bauten und auch die Grabstätte des Malers Friedensreich Hundertwasser besichtigen kann.
Auckland wird als "heimliche Hauptstadt" Neuseelands bezeichnet, denn mit über 1,6 Millionen Einwohnern ist sie wohl die einzige wirkliche Metropole des Landes. Hier leben Maori, Einwanderer aus Europa und vielen anderen Teilen der Welt in multikultureller Atmosphäre beieinander. Die auf etwa 50 Vulkanen erbaute Stadt liegt an vielen geschützten Meeresbuchten, die bei Seglern sehr beliebt sind. Angeblich soll es in der "City of Sails" mehr Segelboote als Einwohner geben. Auch die nahen, bis zu 680 Meter hohen Berge sowie kilometerlange Strände an West- und Ostküste laden zu vielfältigen Freizeitaktivitäten ein.
Die größte Region der Nordinsel ist Waikato, das südlich an die Metropolregion Auckland angrenzt. Hier findet man den größten See des Landes, den Lake Taupo, spektakuläre Geysire und andere "Naturwunder", die ihren Ursprung in der Geothermik der Gegend haben. In Waitamo kann man von Glühwürmchen erleuchtete Höhlen besichtigen und sich im Auenland wähnen, der hügeligen Wiesenlandschaft aus den "Herr der Ringe"-Filmen. Zur Region gehört außerdem die Coromandel Peninsula, eine Halbinsel, die berühmt für ihre schönen Strände und einen entspannten Lebensstil ist. Am Hot Water Beach kann man sich in den Thermalquellen eine sandige, heiße Badewanne graben!
Östlich von Waikato liegt die Region Bay of Plenty, in der besonders viele attraktive High Schools zu finden sind. Die Gegend verfügt über subtropisches Klima und besteht teilweise aus Meeresinseln. An den langen Stränden lässt es sich wunderbar surfen und paragliden! In der "Bucht des Überflusses" gedeiht übrigens unter anderem die Frucht, die fast jeder mit Neuseeland in Verbindung bringt: die Kiwi.
Ganz im Osten liegt schließlich Gisborne, eine Gegend mit geringer Bevölkerungsdichte und wenig Tourismus. Hier ist es jedoch nicht weniger schön als im Rest des Landes: Weiße Sandstrände, unberührte Wälder und mit Gisborne City die Stadt, die jeden Morgen als weltweit erste von der Sonne begrüßt wird!
Die Hawke's Bay ist bekannt für ihren Weinanbau. Außerdem kann man hier den größten Nationalpark der Nordinsel erkunden und sich von der Märchenwald-Atmosphäre sowie den großartigen Ausblicken verzaubern lassen, die sich am Ufer des Lake Waikaremoana eröffnen. Kurios ist auch der Ort mit dem längsten Namen der Welt: Taumatawhakatangihangakoauauotamateaturipukakapikimaungahoronukupokaiwhenuakitanatahu!
Manawatu-Whanganui beherbergt die zwei höchsten Vulkane des Landes und wird vom großen Whanganui River durchströmt. Kajak-Fahrer sind hier genau richtig aufgehoben, denn der Fluss windet sich teilweise in engen Schleifen durch dichte Regenwaldgebiete. Hier lebt unter anderem das Wappentier Neuseelands, der flugunfähige Kiwi-Vogel.
Die Region Taranaki wird landschaftlich vom gleichnamigen Vulkan geprägt. Der karge, etwa 2.500 Meter hohe Berg wird von grünem Flachland umgeben, was ihn besonders markant macht. Fun Fact: Im Film „The Last Samurai“ dient der Mount Taranaki als Hintergrundkulisse, als Ersatz für den Fuji in Japan. Die Küsten in dieser Gegend ziehen viele Surfer und Windsurfer an.
Ganz im Süden der Nordinsel liegt die Region Wellington, mit der südlichsten Hauptstadt der Erde. In Wellington City leben etwa 400.000 Menschen, die kulturelle Highlights wie das National Museum of New Zealand, das Symphonie-Orchester und viele interessante Festivals genießen können. Gemütliche Cafés und viele Shopping-Möglichkeiten machen einen Ausflug in die Hauptstadt ebenfalls lohnenswert. Vom Hafen in Wellington aus kann man per Fähre innerhalb von drei Stunden die Stadt Picton auf der Südinsel erreichen.
Picton liegt in der nordöstlichen Region Marlborough. Außer einer Flussebene besteht die gesamte Region aus Bergen. Hier wird viel Wein angebaut, und aufgrund des ganzjährigen recht milden Klimas lässt es sich hervorragend wandern.
Nelson City ist eine der sonnenreichsten Gegenden des Landes und ein guter Ausgangspunkt für Trips in die umliegenden Nationalparks. Wer sich für Mode oder Autos interessiert, kann in Nelson die Gallery of Wearable Art sowie ein Fahrzeugmuseum besichtigen.
Tasman liegt im Nordwesten der Südinsel. In der hauptsächlich bergigen Gegend befindet sich Neuseelands geografischer Mittelpunkt. Hier sind im 17. Jahrhundert erstmals Maori und Europäer aufeinandergetroffen.
Südlich der Region Tasman erstreckt sich die etwa 600 Kilometer lange West Coast-Region. Auf einen Quadratkilometer kommen hier durchschnittlich nicht einmal zwei Einwohner, was der niedrigsten Bevölkerungsdichte des Landes entspricht. Landschaftlich dominieren hier die Neuseeländischen Alpen mit den Gletschergebieten des Franz Josef-Gletschers und des Fox Gletschers. Einzigartig auf der Welt ist, dass am Fuße dieser Gletscher tropische Regenwaldgebiete liegen.
Fast über die gesamte Länge der West Coast grenzt im Osten die Region Canterbury und erstreckt sich bis an den Pazifik. In der größten Region des Landes steht der Aoraki oder Mount Cook, der mit über 3.700 Metern höchste Berg Neuseelands. Die Region östlich der Neuseeländischen Alpen ist sehr trocken und wird Canterbury Plains genannt. Hier liegt Christchurch, die drittgrößte Stadt nach Auckland und Wellington und aufgrund ihrer Nähe zu den alpinen Skigebieten ein perfekter Ausgangspunkt für Wintersportler. Canterbury wurde 2010 und 2011 von Erdbeben heimgesucht, doch die betroffenen Gebiete haben sich inwischen wieder gut erholt.
In Otago sind diejenigen gut aufgehoben, die Action lieben, denn hier befinden sich Hotspots für Bungee Jumping, River Rafting und Paragliding. Auch die Stadt Dunedin ist einen Besuch wert: Hier kann man die steilste Straße der Welt, die Baldwin Street, hochkraxeln. Von Dunedin aus lohnt sich ein Ausflug zu den Catlins, um die beeindruckende Küstenlandschaft sowie die steinernen Überreste eines 160 Millionen Jahre alten Waldes bestaunen. Am Nugget Point, einem Kap ganz im Süden, gibt es Pinguine, Seebären und andere Wasserbewohner und Vogelarten zu sehen.
Der südlichste, fjordreiche Zipfel des Landes ist den Elementen besonders ausgesetzt, sodass dort ein eher rauhes Klima herrscht. Wenn bei deinem Ausflug dorthin schlechtes Wetter ist, ist das kein Zufall: Southland gehört zu den regenreichsten Gebieten der Erde! Westlich der Mittelgebirgslandschaft Catlins erstrecken sich weite Ebenen, auf denen man mit Sicherheit auf die typisch neuseeländischen Schafe trifft. Stewart Island sollte man sich nicht entgehen lassen!
Neuseeland vereint auf seinen 268.000 km² so viele unterschiedliche Landschaftsformen wie wohl kaum ein anderes Land auf der Welt. Auf der Nordinsel findet man häufig die sanft geschwungenen, grünen Hügel, die so typisch sind für das "Land der großen weißen Wolke". Hier gibt es aber auch Regenwälder, Vulkangebirge und mit Rangipo Desert sogar eine Wüste. In der geothermalen Zone rund um Taupo dampfen Schwefelquellen, spritzen Geysire in die Höhe und beeindrucken Kraterseen und Sinterterrassen mit ungewöhnlichen Färbungen. Die Küstenlinie der Nordinsel besteht fast vollständig aus entweder weißen oder schwarzen Sandstränden, letztere vulkanischen Ursprungs.
Die Südinsel ist größer und wilder als ihre nördliche Nachbarin. Parallel zur Westküste verlaufen die Southern Alps. Fast zwanzig Dreitausender können Bergsteiger hier erklimmen. Ansonsten ist die Landschaft entweder von dichtem Regenwald oder kargen Ebenen geprägt. Betrachtet man auf der Landkarte den südöstlichen Zipfel der Südinsel, erkennt man, dass hier Fjorde vorherrschen - Meeresarme, die ins Landesinnere reichen und von markanten Bergen umgeben sind. Die Küste ist hier schroffer, doch es gibt auch wunderschöne Strände.
Genau wie die Landschaft ist auch das Wetter sehr abwechslungsreich. Und auch in diesem Punkt unterscheiden sich die beiden Inseln deutlich voneinander. Die Nordinsel ist generell sonniger; hier herrscht subtropisches Klima, die Sommer sind warm und feucht, die Winter eher mild. Auf der Südinsel regnet es häufig (irgendwoher muss das satte Grün der Landschaft ja kommen) und insbesondere in den Bergen können einem alle vier Jahreszeiten an einem Tag begegnen. Bei Ausflügen solltest du also am besten immer sowohl mit Sonnencreme als auch Regenjacke ausgestattet sein! Generell sind die Temperaturen in Küstennähe mild, wohingegen es im Landesinneren winters auch mal minus zehn Grad geben kann. Übrigens: Auf der Südhalbkugel verlaufen die Jahreszeiten "verkehrtherum": Die wärmste Zeit des Jahres liegt im Januar und Februar, und im Juli herrscht Winter.
Aufgrund der Insellage fernab der anderen Kontinente besitzt Neuseeland eine einzigartige Tierwelt. Die einzigen einheimischen Säugetiere sind zwei Fledermausarten. Typische Vögel sind neben dem berühmten Kiwi unter anderen auch der Kakapo, eine Papageienart. Einige Vogelarten zeigen kein Fluchtverhalten und haben ihre Flugfähigkeit im Laufe der Evolution verloren, weil es keine Fressfeinde gab. Der Mensch hat jedoch Katzen, Hunde, Opossums, Ratten und Wiesel mitgebracht, die dem Kiwi und seinen Verwandten gefährlich wurden. Ebenfalls von den Europäern eingeführt wurde das für Neuseeland so typische Schaf.
Insekten sind in der Regel wesentlich harmloser als ihre Verwandten in Australien – vor der seltenen Katipo-Spinne sollte man sich trotzdem in Acht nehmen. Die Weta-Grille ist mit bis zu 70 Gramm das schwerste Insekt der Welt.
Seerobben, Wale und Albatrosse lassen sich in Neuseeland hervorragend beobachten. Eine Whale Watching-Tour oder Delfinschwimmen gehören zu den Erlebnissen, die einem lange in besonderer Erinnerung bleiben.
Neuseeland ist eines der am spätesten von Menschen besiedelte Gebiet der Erde. Vor etwa 1000 Jahren bevölkerten Polynesier (die Vorfahren der Maori), im 17. Jahrhundert schließlich auch Europäer das abgelegene Land im Südpazifik. Besonders häufig kam man hier nicht vorbei: Der Entdeckung durch Abel Tasman, der das Gebiet nach seiner holländischen Heimat Neu-Seeland benannte, folgte erst über 100 Jahre später James Cook. Dies setzte die Kolonialisierung des Landes durch Großbritannien in Gang.
Die Begegnungen zwischen Einheimischen und Europäern waren zwar vergleichsweise friedlich und von Handel geprägt, doch die Maori-Bevölkerung schrumpfte durch mitgebrachte Seuchen und Waffen, die Streitigkeiten unter den Stämmen befeuerten. Später sorgte der Kampf um Ländereien und Gold für Auseinandersetzungen auch zwischen Maoris und Kolonialisten.
Damit das rohstoffreiche Land nicht den Franzosen in die Hände fiel, sorgte England am 6. Februar 1840 dafür, dass die Chiefs der wichtigsten Maori-Stämme in Waitangi eine Unabhängigkeitserklärung unterschrieben, die britische Gesetze geltend machte, den Ureinwohnern jedoch viele Rechte zusprach. Dieser Tag gilt als Geburtstag des Staates Neuseeland und wird seitdem als Nationalfeiertag oder "Waitangi Day" zelebriert.
Während der beiden Weltkriege kämpften die Neuseeländer sehr engagiert an der Seite Großbritanniens. Mit dem Constitution Act von 1986 machte sich Neuseeland komplett unabhängig vom britischen Parlament. Das politische System ist seitdem die konstitutionelle Monarchie mit Einkammer-Parlament. Staatsoberhaupt ist also noch immer Königin Elizabeth II, die faktisch vertreten wird von einem Generalgoverneur.
In Neuseeland wurden die Ureinwohner in vielerlei Hinsicht fairer behandelt als in anderen britischen Kolonien. So durften sie sich selbst verwalten, bekamen das Wahlrecht und Sitze im Parlament. Auch das aktive Frauenwahlrecht führte Neuseeland 1893 als erstes Land der Welt ein.
Der wichtigste Wirtschaftszweig in Neuseeland ist der Argrarsektor. Die meisten landwirtschaftlichen Produkte, wie zum Beispiel Milchprodukte, Fleisch, Äpfel und natürlich Kiwis, werden nach Übersee exportiert. Doch auch der Reiseverkehr spielt eine wichtige Rolle: Die einmalige Natur, die gute Infrastruktur und nicht zuletzt der Hype um die Schauplätze, an denen die "Herr der Ringe"-Filme gedreht wurden, bescheren jedem zehnten Kiwi einen Arbeitsplatz in der Tourismus-Branche.
Zugegeben – Neuseeland ist wirklich weit ab vom Schuss. Um überhaupt ins nächste Nachbarland Australien zu gelangen, müssen die Kiwis mindestens drei Flugstunden auf sich nehmen (Kleiner Tipp: Den ständigen Vergleich mit dem "großen Bruder" und Konkurrenten Australien mögen die Kiwis übrigens nicht so gern...). Mit Ausnahme der Metropole Auckland wirken die Städte nach europäischen Maßstäben eher provinziell, und viele Menschen arbeiten neben dem Dienstleistungsbereich in der Landwirtschaft. Da importierte Waren wie Maschinenteile teuer sind, behilft man sich im Aotearoa wenn möglich mit Selbstgebasteltem – MacGyver lässt grüßen! All das heißt jedoch nicht, dass Neuseeland kulturell wenig zu bieten hätte.
Drei Gruppen prägen die Kultur des Landes: Die europäischstämmigen Neuseeländer, zunehmend auch asiatische Einwanderer und natürlich die Maori, die etwa 14 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen.
Die Kultur der Maori war Jahrhunderte lang geprägt von kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Stämmen. Zumeist ging es dabei um Land und "mana", was so viel heißt wie Ehre. Nach Ankunft der Europäer verschärfte sich die Situation, weil nun Schusswaffen die Konflikte im wahrsten Sinne des Wortes anfeuerten. Gegenüber den britischen Kolonialisten konnten sich die Maori gut behaupten und viele Sitten bis in die heutige Zeit hinein bewahren. Schon an den wohlklingenden Ortsnamen merkt man sofort, dass hier zumindest teilweise die Bezeichnungen der Einheimischen beibehalten wurden.
Eindrucksvoll ist der Haka, ein traditioneller Tanz, der unter anderem zur Einschüchterung von Kriegs- oder heutzutage Rugby-Gegnern aufgeführt wird. In der weltweit bekannten Variante ziehen die Krieger wilde Grimassen und demonstrieren ihre Körperkraft mit einschüchternden Bewegungen und Lauten. Einem Haka zuzuschauen oder sogar selbst dabei mitzumachen ist ein absoluter Gänsehaut-Moment, den man sich als Austauschschüler in Neuseeland nicht entgehen lassen sollte!
Eine kulinarische Tradition der Maori ist das Hangi, eine spezielle Zubereitungsart, bei der die Speisen durch heiße Steine im Erdboden gegart werden. Das Wort Hongi dagegen beschreibt ein Begrüßungsritual, bei dem man seine Nasen aneinanderdrückt. Wundere dich nicht, wenn du an deinem ersten Schultag vom Schulleiter mit einem Nasenstupser begrüßt wirst!
Auch wenn das Land stolz auf seine maorischen Wurzeln ist und diese von politischer Seite aus gefördert werden, haben sich die Einheimischen dem europäisch-britischen Lebensstil weitestgehend angepasst. Englisch ist die mit Abstand am häufigsten gesprochene Sprache, Fish and Chips der beliebteste Snack, Angeberei verpönt und Höflichkeit im Umgang mit anderen selbstverständlich. Du wirst begeistert sein von der Mentalität der Kiwis – ausgesprochene Freundlichkeit und Rücksichtnahme verbinden sich hier mit einer bemerkenswerten Gelassenheit. So laufen viele Leute vielleicht barfuß im Supermarkt herum, sind dir aber sicherlich behilflich bei der Auswahl der besten Shortbread-Sorte. In Neuseeland läuft eben alles etwas entspannter ab.
Dank der Globalisierung leben inzwischen Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen in Neuseeland. Insbesondere in den Städten schlägt sich das auch kulinarisch nieder: Liebhaber von indischem, thailändischem oder amerikanischem Essen werden hier auf jeden Fall fündig!
In den letzten Jahren kamen immer mehr junge Menschen aus China und Indien nach Neuseeland, um von dem hervorragenden Bildungssystem zu profitieren. Nutze bei deinem High School-Aufenthalt in Aotearoa, dem Land der langen weißen Wolke, wie es von den Maori auch genannt wird, die Gelegenheit, auch mit Austauschschülern aus diesen Ländern in Kontakt zu kommen und ihre Kulturen kennenzulernen!
Die Kiwis lieben Sport – besonders die Nationalsportart Rugby begeistert praktisch jeden. Selbst die kleinsten Dörfer verfügen über ein Rugby-Feld, und die Nationalspieler werden allenorts regelrecht vergöttert. Wer ein Spiel in einem der größeren Stadien miterleben kann, vielleicht sogar die All Blacks gegen die schärfsten Konkurrenten aus Australien, England oder Südafrika spielen sieht, wird die besondere Stimmung nicht so leicht vergessen. Insbesondere der Haka, der maorische Kriegstanz, den die All Blacks vor jedem Länderspiel aufführen, ist ein absoluter Gänsehaut-Moment. Auch manche Schulmannschaften bedienen sich dieser Einschüchterungsstrategie, um das gegnerische Team auf die bevorstehende Niederlage einzustimmen. Mehr Neuseeland geht nicht! Andere Mannschaftssportarten, die man in Neuseeland ausprobieren kann, sind Cricket und Netball. Auch Fußball, Feldhockey, Basketball, Golf und Tennis sind beliebt.
Weniger alltäglich sind die actionreichen Freizeitaktivitäten, die den Touristen angeboten werden: Von Bungeejumping über Fallschirmspringen, Rafting, Ziplining, Whale Watching, Delfin- oder Robbenschwimmen ist alles dabei. Hauptsache, der Adrenalinspiegel steigt!
In den letzten Jahren haben sich auch viele Aktivitäten rund um das Thema "Herr der Ringe" etabliert. Der Schriftsteller John Ronald Reuel Tolkien hat in seinen Trilogien die Landschaften von Mittelerde so eindrücklich beschrieben, dass Peter Jackson die Drehorte für die Verfilmung besonders sorgfältig auswählte – und in Neuseeland fündig geworden ist. Eine der Gegenden von Mittelerde ist Auenland, wo Tolkien sanfte, grasbewachsene Hügel verortete, in denen die gutmütigen Hobbits leben. Die Filmkulisse von Hobbiton kann auf der Nordinsel in der Nähe von Cambridge besichtigt werden. Im Tongariro Nationalpark liegt Mordor, eine düstere, ausgetrocknete Landschaft. Bruchtal, die Heimat der Elben, kann man in einem Park in Wellington besichtigen.
In den Southern Alpes sind diejenigen gut aufgehoben, denen Skifahren und Snowboarden über alles geht. Die Wintersportgebiete dort können sich mit den besten der Welt messen. Und das beste: Nur wenige Autostunden entfernt lockt das Meer! Wassersportarten kommen demnach natürlich auch nicht zu kurz. Rund um Auckland und an vielen anderen Küstenorten wird gern gesegelt – viele Familien besitzen ein eigenes Segelboot. Die vielen Flüsse und Seen laden zum Kajaken ein, und Taucher kommen beim Wrack-, Höhlen- und Rifftauchen voll auf ihre Kosten – der Anblick der farbenfrohen, exotischen Meeresbewohner und das kristallklare Wasser sind dafür wie gemacht. Darüber hinaus ist Neuseeland auf bei Surfern beliebt. Sowohl auf der Nord- als auch auf der Südinsel finden sich mehrere Spots mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Es gibt sogar einen Surf Highway in der Region Taranaki, wo sich ein Surfstrand an den anderen reiht.
Wer es in seiner Freizeit geruhsamer mag, erkundet die Natur auf Wanderungen oder Klettertouren. Auf mehrtägigen Touren wird in Wanderhütten übernachtet, und auch Camping-Ausflüge sind bei Kiwi-Familien beliebt.
Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, seine Freizeit in Neuseeland zu verbringen, dabei Leute kennenzulernen und die einmalige Landschaft zu erkunden. Mach einfach mit und sei aktiv, dann wird deine Zeit im Land der Hobbits dir unvergesslich bleiben!
Zum Frühstück gibt es in Neuseeland English Breakfast mit Würstchen, Eiern und Bratkartoffeln. Unter der Woche bleibt es unspektakulär: Da isst man Müsli oder Cornflakes, bevor man sich auf den Weg in die Schule oder zur Arbeit macht.
Typisch neuseeländische Gerichte sind fleisch- oder fischlastig und erinnern ebenfalls an die englische Küche. Probiere Fish and Chips oder lass dich von deinen Gasteltern mit einem Lammbraten (Sunday Roast) verwöhnen! Doch nicht alles ist so reichhaltig – viele Neuseeländer mögen leichte Küche und essen öfter mal Salat oder die dort angebauten Äpfel, Avokados und, natürlich, Kiwis. Berühmt sind auch die Bluff-Austern aus dem gleichnamigen Küstenort. Wenn dir das zu außergewöhnlich ist, werden die vielen Sandwiches, Wraps und Grillspezialitäten dir sicherlich zusagen. Kiwis lieben ihre "Barbies", Barbecues, zu denen gern auch Nachbarn und Bekannte eingeladen werden.
Zur nachmittäglichen Teatime werden Scones mit Marmelade gereicht, wieder ein Erbe der britischen Vorfahren. Die Pavlova, ein Baiser-Dessert mit vielen Früchten, solltest du dir nicht entgehen lassen. Ebenfalls eine süße Leckerei sind ANZAC-Bisquits, Haferflockenkekse, die die neuseeländischen Soldaten im ersten Weltkrieg gegessen haben.
Nicht unerwähnt bleiben darf das Hangi, ein im Boden gegartes Maori-Gericht, dessen Zutaten variieren. Süßkartoffeln und Fleisch enthält es aber eigentlich immer.
Regional produzierte Lebensmittel wie Milchprodukte oder Lammfleisch sind oft günstig zu haben, und je nach Jahreszeit auch in Neuseeland angebautes Obst und Gemüse. Ansonsten sind Lebensmittel meist teurer als in Deutschland, insbesondere importiertes wie die beliebte Nuss-Nougat-Creme. Deshalb und weil auch die Löhne in Neuseeland im Allgemeinen niedriger sind als in Deutschland, erhalten die neuseeländischen Gastfamilien zumeist eine Aufwandsentschädigung, wenn sie sich dafür entscheiden, einen Austauschschüler bei sich aufzunehmen. Solltest du besondere Lebensmittel benötigen oder bevorzugen, die sich deine Gasteltern selbst nicht leisten würden, kannst du ja den ein oder anderen Einkauf noch bezuschussen.
1. Januar: | New Year’s Day |
2. Januar: | Day after New Year's Day |
6. Februar: | Waitangi Day: An diesem Tag im Jahr 1840 wurde der Vertrag von Waitangi unterschrieben, der den Maori wichtige Rechte durch die britischen Kolonialisten einräumte. Heuzutage gilt das Datum als Gründungstag des Staates Neuseeland und wird deshalb als Nationalfeiertag zelebriert. |
Ostern: |
Good Friday Easter Monday |
25. April: | ANZAC Day: Die Abkürzung steht für Australian and New Zealand Army Corps. An diesem Tag gedenken die Kiwis den Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. |
Erster Montag im Juni: | Queen's Birthday: Elizabeth die Zweite hat zwar bereits im April Geburtstag, aber da die Briten den Feiertag aufgrund des besseren Wetters erst im Juni feiern, passen sich die Neuseeländer damit an. |
Vierter Montag im Oktober: | Labour Day |
25. Dezember: | Christmas Day |
26. Dezember: | Boxing Day |
Die mit Abstand am häufigsten verwendete Sprache in Neuseeland ist Englisch, was mit Sicherheit einer der Gründe ist, warum du über einen Schulaufenthalt dort nachdenkst. Am Anfang ist der neuseeländische Akzent vielleicht etwas ungewohnt, aber du wirst dich schnell daran gewöhnen. Viele Begriffe im neuseeländischen Englisch sind direkt aus der Sprache der Maori entlehnt, insbesondere die dort heimischen Pflanzen und Tiere.
"Kia Ora!" So begrüßt man sich auf Te Reo Maori, der Sprache der neuseeländischen Ureinwohner. Die Regierung sorgt seit einigen Jahren dafür, dass Te Reo Maori wieder mehr Beachtung erfährt. So ist sie neben Englisch und der neuseeländischen Gebärdensprache Amtssprache. Außerdem kann man die Sprache in der High School erlernen. Wieso belegst du nicht einfach mal einen Kurs während deines Auslandsaufenthaltes, in dem du Te Reo Maori lernst und darüber hinaus etwas über die Kultur der neuseeländischen Ureinwohner lernst?
Auch andere und vor allem asiatische Sprachen wie zum Beispiel Chinesisch oder Japanisch spielen im Einzelfall eine Rolle und können als Schulfach gewählt werden. Wenn du bereits eine Fremdsprache beherrschst und sie während deines Auslandsaufenthaltes vertiefen möchtest, solltest du speziell bei den europäischen Sprachen wie Französisch und Spanisch nicht zu hohe Erwartungen an das Sprachniveau im Unterricht haben. Andererseits ist es auch nicht so einfach, den Transfer vom Deutschen ins Englische und schließlich in die Drittsprache zu leisten – am besten probierst du es einfach mal aus.
Angesichts der freundlichen Lockerheit der Einheimischen wirst du sicherlich die größten Fettnäpfchen in Sachen Kommunikation umgehen können. Wenn du vermeidest, Neuseeland ständig mit Australien zu vergleichen, ist schon vieles gewonnen. Ansonsten ist Small Talk in Aotearoa gängig. Lass dich auf kurze Gespräche mit Kellnern, Busfahrern und, ja, auch Lehrern über Wetter, Sport und Freizeit ein – desto schneller und besser kommst du hinein ins Englischsprechen!
Es gibt in den Städten zwar Busse, Straßenbahnen und Fähren des öffentlichen Nahverkehrs – als deutsches Stadtkind ist man allerdings mehr gewöhnt. Da der ÖPNV nicht immer pünktlich ist, sollte man bei wichtigen Terminen besser ein wenig mehr Zeit für den Weg dorthin einplanen. Ansonsten wirst du wahrscheinlich öfter von deinen Gasteltern mit dem Auto zu Verabredungen gefahren. Aber keine Sorge – für sie ist das (bis zu einem gewissen Maß) selbstverständlich.
Überhaupt ist das Auto Fortbewegungsmittel Nr. 1. Aber mancherorts ist man als Jugendlicher auch gut mit dem Fahrrad zur Schule unterwegs. Und weitere Strecken innerhalb Neuseelands legt man sowieso per Flugzeug zurück. Neben den internationalen Flughäfen in Auckland und Christchurch gibt es jede Menge kleine regionale Airports.
Da Auckland sehr bergig ist, sieht man Fahrradfahrer eher selten. Allerdings ist das Busnetz auch in der größten Stadt Neuseelands nicht unbedingt so dicht und zuverlässig, wie du es vielleicht aus Deutschland gewohnt bist. Die Fahrzeiten sucht man an den Bushaltestellen sowieso vergeblich. Aber hey, trainiere einfach jeden Tag auf dem Weg zur Schule für die nächste Bergsteigertour!
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