Die Ausbildung an einer australischen High School genießt weltweit hohe Anerkennung. Interessante Schulfächer, ein gutes Lehrer-Schüler-Verhältnis und moderne Ausstattung veranlassen auch viele Jugendliche aus Deutschland jedes Jahr dazu, während ihrer Schullaufbahn einen "Zwischenstopp" in Australien einzulegen.
Die Grundschule wird von australischen Kindern ab dem sechsten Lebensjahr besucht. Das Jahr davor haben sie sich bereits im Kindergarten eingelebt, der im gleichen Gebäude untergebracht ist. Ab der siebten oder achten Klasse geht es an die Secondary Schools. Danach können die Teenager entweder eine Ausbildung an einer Berufsakademie beginnen oder eine Senior Secondary School besuchen. Letztere ist auch die Schulform, die von den meisten Austauschschülern aus Deutschland besucht wird. Den High School-Abschluss erreicht man hier nach der 12. Klasse. Mit der "matriculation" sind die Absolventen zum Hochschulstudium berechtigt.
Die Mehrzahl der Schulen sind "state schools" oder "government schools", staatliche Schulen also, die in der Regel keine Schulgebühren von australischen Schülerinnen und Schülern erheben. Diese Schulen sind der Bundesbehörde für Bildung und Erziehung unterstellt.
Darüber hinaus gibt es "private schools", die zwar ebenfalls unter staatlicher Aufsicht stehen, aber freier in der Aufnahme ihrer Lehrkräfte und auch der Schüler sind. Einige dieser Privatschulen sind konfessionell geprägt oder stellen eine bestimmte Fachrichtung, zum Beispiel Naturwissenschaften oder Kunst, in den Fokus. Die privaten Schulen unterteilen sich dabei in Tagesschulen, in Schulen mit Internatsunterbringung, sog. Boarding Schools, oder sind auch Mischformen.
Wer möchte kann in Australien auch zum Beispiel eine Montessori-Schule besuchen oder sich für eine der beliebten Jungen- oder Mädchenschulen entscheiden.
Die allermeisten australischen Schulen sind wie bei uns, gemischt für Jungen und Mädchen.
Und doch gibt es auch eine ganze Reihe reiner Jungen- und Mädchenschulen. Das hat Tradition in Australien und diese Schulen gehören vom akademischen Anspruch her zu den besten ihres Landes.
Für Schüler aus dem deutschsprachigen Raum ist das doch eher ungewohnt und es gibt so manche Vorurteile wie „Was, so viele Jungens auf einem Haufen, da gibt’s doch nur Imponiergehabe, es wird bestimmt viel gerauft.“. Geht es um Mädchenschulen heißt es oft: „Ach ja, Zickenalarm – was sonst passiert, wenn so viele Mädchen zusammen sind?“ oder aber „… die wollen mit Jungs nichts zu tun haben“.
Ganz anders sind dann aber vor Ort die tatsächlichen Erfahrungen der Schüler und Schülerinnen, die sich bewusst für eine der renommierten Single-Sex Schulen entschieden haben. Schnell merkt man, dass man sich untereinander gut versteht und gerne den positiven Wettbewerb bei akademischen wie sportlichen Leistungen annimmt.
Die erfahrenen Lehrkräfte wissen, dass sich Jungen und Mädchen teilweise anders motivieren lassen und auch unterschiedlich lernen. Die Single-Sex Schulen setzen genau hier an und gestalten Schule und Unterricht mit einem besonders auf Mädchen bzw. Jungen zugeschnittenen pädagogisch-didaktischen Konzept. Wobei die Schüler/innen von Anfang an bestimmte „Führungsrollen“, verschiedenste Bereiche und Interessengebiete erproben können, und das ganz ohne die gesellschaftlich immer noch vorhandene Festlegung auf bestimmte geschlechtsspezifische Rollen!
Dazu kann auch gehören, die Konzentration und den Lernerfolg der Jungs zu steigern, durch beispielsweise kürzere Lerneinheiten à 50 Minuten und Pausen nach jeder Doppelstunde.
Warum also nicht für die Schulzeit im Ausland mal einfach etwas neues und in Australien sehr bewährtes ausprobieren?
Ohnehin merkt man sehr schnell: ganz ohne Jungen oder Mädchen geht es wohl doch nicht!
So pflegen gerade die Single-Sex Schulen enge Kontakte untereinander, so dass benachbarte Jungen- und Mädchenschulen gemeinsame Projekte veranstalten, z. B. im musisch-künstlerischen Bereich bei Konzerten oder Theateraufführungen. Und wer in einer Gastfamilie lebt erfährt ganz selbstverständlich auch den normalen Umgang mit dem anderen Geschlecht durch gemeinsame Aktivitäten in der Familie und im Freundeskreis.
Gleichgültig für welche Schulform du dich letztlich entscheidest, die High Schools in Australien überzeugen mit attraktiven Standorten, motivierten Lehrkräften und einer tollen Ausstattung.
Schau selbst, welche Schule zu dir passt!
Unterrichtsbeginn ist normalerweise 8:30 Uhr oder 9:00 Uhr morgens mit einer "orientation time", einer Art Schulversammlung, bei der alle begrüßt und aktuelle Themen angesprochen werden können. Darauf folgt eine Doppelstunde, bevor es in eine etwa zwanzigminütige Pause, mancherorts auch „morning tea break“ genannt, geht. Dann gibt es wieder eine Doppelstunde und anschließend "lunch time". Wer sich nicht von zu Hause ein Lunchpaket mitgenommen hat, wird dazu in die Schulcafeteria gehen oder sich am Schulkiosk einen Snack kaufen. Nach dem Mittagessen findet die letzte Doppelstunde des Tages statt. Die einzelne Schulstunde kann dabei übrigens je nach High School und Fach zwischen 45 und 70 Minuten dauern. Gegen 15:00 Uhr oder 15:30 Uhr ist dann Unterrichtsschluss und die Clubs beginnen. Alles in allem ist der Schultag in Australien deutlich länger als du es von Deutschland gewohnt bist. Langeweile oder Einsamkeit kann da jedenfalls nicht aufkommen!
Typisch für das australische Schulsystem ist, dass Uniformpflicht besteht. Diese Tradition ist aus der britischen Schulkultur übernommen worden. Die Idee dahinter: Das Zusammengehörigkeitsgefühl einer Schule wird durch das gemeinsame Outfit gestärkt. Außerdem gehen die High Schools so sicher, dass alle angemessen und ordentlich angezogen sind. In vielen Schulen gehört aufgrund der starken Sonnenstrahlung und des Ozonlochs zur Uniform ein – mehr oder weniger stylischer – Hut. Für die meisten ist das alles erst einmal gewöhnungsbedürftig, aber bald schätzt man die Vorteile: Man muss morgens nicht lange überlegen, welches Outfit das richtige ist. Vielen deutschen Jugendlichen fällt außerdem auf, dass es weniger Mobbing an australischen High Schools gibt. Beachte aber, dass auch du als International, wenn du in Uniform unterwegs bist, immer auch Repräsentant/in deiner Schule bist. Wenn du dich danebenbenimmst, fällt das auf deine High School zurück.
Gute Stimmung, Gemeinschaftsgefühl, Spaß am Lernen: All das macht den School Spirit an australischen Schulen aus. Egal ob Sportveranstaltungen, Schülerehrungen oder gemeinsame Feste: Die Schule ist in Australien ein Ort, wo man gern hingeht und alle sind einfach stolz darauf, zu "ihrer" High School zu gehören. Neben den interessanten Schulfächern und extracurricular activities ist auch das Verhältnis zwischen Lehrkräften und Schülern bemerkenswert.
Das australische Schuljahr ist in vier Terms aufgeteilt. Da die Jahreszeiten "Down Under" spiegelverkehrt zu unseren in Europa sind, liegen die langen Sommerferien in der Weihnachtszeit. Ende Januar oder Anfang Februar beginnt das Schuljahr dann mit dem ersten Term, das etwa bis Anfang April dauert. Term 2 geht etwa von Mitte April bis Ende Juni. Nach zwei Wochen Ferien beginnt Term 3 und endet Ende September. Der letzte Term fängt Anfang Oktober an und kurz vor Weihnachten endet dann das Schuljahr. Die genauen Schul- und Ferienzeiten variieren von Bundesstaat zu Bundesstaat. Tipp: Du kannst relativ flexibel handhaben, zu welchem Term du in Australien startest. Möchtest du ein halbes oder ganzes Schuljahr dableiben, bietet sich der Beginn im Februar oder Juli an. Term-Schüler entscheiden sich oft für Term 1 oder zwei. Nur zum vierten Term im Oktober solltest du nicht anreisen. Dann finden nämlich die Abschlussprüfungen deiner Mitschüler statt, sodass keiner Zeit hat, etwas mit dir zu unternehmen und auch viel Unterricht ausfällt. Genaue Term-Daten findest du immer auch direkt auf dem Profil deiner Wunschschule.
Die Schulnoten in Australien werden in Buchstaben wiedergegeben. A (Distinction) entspricht einer deutschen 1, B (Credit) einer 2, C (Pass) einer 3 bis 4. Mit einem D oder F (E gibt es nicht) ist man durchgefallen.
Normalerweise musst du in Australien Mathe und Englisch belegen. So kannst du sichergehen, dass du während deines Auslandsaufenthaltes nicht zu viel Stoff in Mathematik verpasst, und in Englisch kannst du deine Kenntnisse in der australischen Landeskunde und Literatur vertiefen. Neben den Pflichtfächern sollte man aber auch ein paar der außergewöhnlichen Fächer belegen – von Fotografie über Modedesign, Meeresbiologie, Architektur oder Tourismus gibt es unzählige Möglichkeiten bis hin zu ganz praktischen handwerklichen Kursen. Sogar Surfen oder Life Saving kann man belegen!
Im Hinblick auf die Anforderungen in den Abschlussprüfungen zum Erwerb der australischen Hochschulzugangsberechtigung (Matriculation) erfolgt ab Stufe 11 eine Fächerspezialisierung. Jetzt sind z. B. in Queensland noch 6 Fächer zu belegen, darunter immer Englisch.
Wichtig ist, dass du jederzeit dein Bestes gibst. Auf Austauschschüler wird mitunter besonders geachtet. Gibt sich der deutsche Junge oder das deutsche Mädchen Mühe, im Unterricht mitzukommen und sich an Diskussionen zu beteiligen? Gibt er oder sie pünktlich die Hausaufgaben ab, erscheint pünktlich zum Start der Schulstunde und benimmt sich auch ansonsten vorbildlich? Auch wenn deine Schulleistungen aus Australien nicht direkt in dein Abschlusszeugnis einfließt, solltest du dich interessiert an allem zeigen, was mit der Schule zu tun hat. Schließlich bist du nach Australien gekommen, um das dortige Schulsystem kennenzulernen und dir die (Lern-)Kultur anzueignen. Wenn die Schulleistungen zu schlecht sind, kann es zu Verwarnungen durch das International Office oder die Austauschorganisation kommen. Wird keine Verbesserung deines Verhaltens festgestellt, wirst du schlimmstenfalls nach Hause geschickt. Aber soweit wird es ja hoffentlich nicht kommen, trotz viel Sonne, Strand und Meer – oder?
Die Schulen bieten moderne, großzügige Sportstätten und auch die Anmeldung zur Lieblingssportart in einem der örtlichen Vereine ist möglich. Neben dem ganz normalen Sportunterricht Physical Education (PE) gibt es je nach Schule zahlreiche Teams, z. B. in Leichtathletik, Tennis, Fußball, Schwimmen, Golf, Hockey oder Rugby bzw. Footy, der Nationalsportart schlechthin. Trainiert wird im Anschluss an den Unterricht oder auch an Wochenenden.
Je nach Lage der Schule wird jede Menge Wassersport angeboten wie Tauchen, Surfen, Segeln, Water Polo usw. Und warum nicht im Fach Marine Studies einen Schnorchel-Trip zum Great Barrier Reef mitmachen? Outdoor Education – einfach ein unvergessliches Erlebnis für jeden Austauschschüler.
Grundsätzlich gilt, dass das australische Abitur unter bestimmten Voraussetzungen in Deutschland anerkannt wird und einen direkten Hochschulzugang bietet. Zu beachten ist hierbei jedoch, dass abhängig vom australischen Bundesstaat und vom dem in Deutschland gewünschten Studium unterschiedliche Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Details hierzu kannst du in der Datenbank der Kultusministerkonferenz zur Anerkennung ausländischer Schulabschlüsse finden: http://anabin.kmk.org/no_cache/filter/schulabschluesse-mit-hochschulzugang.html#land_gewaehlt
Manche Privatschulen in Australien bieten mit dem International Baccalaureate (IB) oder dem International Cambridge Certificate internationale Abschlüsse an. Beide Abschlüsse werden in Deutschland unter bestimmten Voraussetzungen anerkannt. Allerdings bietet sich diese Option nur für sehr leistungsstarke Schüler an, die in Erfüllung der Anerkennungskriterien mindestens 2 Jahre in Australien die Schule besuchen.
Das australische Bildungsministerium trägt die Verantwortung dafür, dass internationale Schüler angemessenen Schulunterricht erhalten. Hierfür wurde der ESOS-Act ausgerufen, der die gesetzliche Grundlage für alle Angelegenheiten internationaler Schülerinnen und Schüler in Australien bildet. Dazu gehören der Bewerbungsprozess, die Qualitätssicherung des Unterrichts und das Beschwerdemanagement. Der National Code of Practice regelt die Standards, die die Bildungseinrichtungen, welche Austauschschüler aufnehmen, einhalten müssen. Weitere Informationen findest du hier: https://www.education.gov.au/esos-framework
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